Permanente Reizüberflutung und gestresste Großstädter für einen Tag gegen pure Natur tauschen. So gerne ich in Berlin lebe, ab und an sehne ich mich doch sehr nach Ruhe und Idylle.
Wie gut, dass Berlin umgeben von Brandenburg ist und somit einem Tagesausflug ins Grüne nichts im Wege steht.
Schon lange stand der Spreewald auf meiner Ausflugsliste. Bisher war mir aber nicht bewusst, wie schnell und einfach man von Berlin dorthin kommt. Um möglichst viel von der Umgebung zu sehen, entschieden wir uns einen Teil des Spreewaldes mit dem Fahrrad zu erkunden.
Von Berlin nach Lübben
Von Berlin Hauptbahnhof fährt die Regionalbahn RE2 im Stundentakt Richtung Spreewald. Ziel der Reise war das Städtchen Lübben, das mitten im Spreewald liegt. Die Stadt bietet sich wunderbar als Ausgangspunkt an, da jede Menge Kahn-Rundfahrten und Radwege von dort starten.

Auf dem Gurkenradweg
Passend zur Spreewald Delikatesse, bewegten wir uns dann auch auf dem Gurkenradweg fort. Dieser ist insgesamt 260 Kilometer lang, so dass man gut einige Tage im Spreewald verbringen könnte. Wir entschieden uns für eine 30 Kilometer lange Rundfahrt von Lübben über Lübbenau und zurück.

Zu Beginn war es etwas kompliziert, den Einstieg des Weges zu finden. Wir starteten auf der Schlossinsel, von der auch alle Kahnfahrten ablegen. Außerdem findet sich dort auch das Touristenoffice und ein Handwerkmarkt. Mit Blick auf das Touristenoffice, muss man rechts in einen kleinen Weg einbiegen, um auf den Gurkenradweg zu kommen.
Hat man dann den richtigen Einstieg gefunden, ist der Weg sehr gut ausgeschildert. Das Symbol des Fahrradweges ist – wie sollte es anders sein – eine Fahrradfahrende Gurke.

Der Weg führt zuerst vorbei an einer kleinen Badestelle mit Strand und geht dann über in einen Deich. Nun fährt man gemütlich auf einer geraden Strecke vorbei an der Spree und ist umgeben von grüner Natur. Ab und an paddelt ein Kanu oder Kanadier an einem vorbei. Auf den Feldern, die wir passierten, konnten wir Kühe und Schafe sehen und sogar eine kleine Storchenfamilie entdecken.

Ankunft in Lübbenau
Das Städtchen Lübbenau liegt nur 15 Kilometer entfernt und war eigentlich für unseren Mittagsstopp eingeplant. Nach kurzer Recherche entschieden wir uns noch ein Stück weiter Richtung Lehde zu radeln, um im Gasthaus Kaupen Nr. 6 einzukehren. Das Restaurant ist traumhaft schön, direkt an der Spree gelegen und bietet regionale Spezialitäten. Pellkartoffeln mit Leinöl und Quark, Gurkensalat mit saurer Sahne oder auch Grützwurst mit Sauerkraut stehen auf der Speisekarte. Am Wochenende muss man allerdings mit langen Wartezeiten rechnen, da viele Kahne hier anlegen und dadurch sehr hoher Betrieb herrscht.

Gestärkt vom Mittagessen ging es zurück Richtung Lübben. Ein kleiner Schlenker führte uns noch in das Naturreservat Barzlin, in dem man seltene Pflanzen und Tiere entdecken kann. Der Radweg ist auf dieser Strecke etwas unebener, aber trotzdem weiterhin ohne Steigungen und leicht zu bewältigen.
Nach gut drei Stunden waren wir wieder in Lübben, wunderbar erholt und entspannt und konnten die Zugfahrt zurück nach Berlin antreten. Alles in allem ein perfekter Tagesausflug, um den Alltag ein wenig hinter sich zu lassen und den Kopf mal wieder frei zu bekommen.
[…] und merken gar nicht, welch schöne Ecken es direkt vor unsere Nase gibt. Kennt ihr z.B. meinen Artikel zum Spreewald? Bei einer Radtour nach Brandenburg erfahrt ihr Entschleunigung […]
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